Frühling

Er ist’s

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!

Es ist Frühling und wer könnte die ersten Frühlingsboten schöner beschreiben als Eduard Mörike in seinem Gedicht. Meine Mutter liebte das Gedicht sehr, und ich bin ihr immer besonders nahe, wenn ich es lese. Und obwohl ich dankbar für diese Erinnerung bin, ist da auch eine Schwere in mir, die mich meine Trauer besonders intensiv spüren lässt, auch drei Jahre nach ihrem Tod.

Bei unserem letzten Treffen hat eine Trauernde ein Gedicht von Ricarda Huch mitgebracht, die diese Schwere sehr gut beschreibt:

Der Frühling kommt wieder

mit Wärme und Helle,

die Welt wird ein Blütenmeer.

Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,

da blüht nichts mehr.

 

Was macht der Frühling mit Ihren Gefühlen?

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